Pharaoe's Call

Donnerstag, den 1. 4. 1999

 Zehnte Ausgabe
- Seite 7 -

 

Die seltsamste Pflanze jedoch, die wir sahen,   ist der gelbe Strauchwürger (Cistanche lutea). Es handelt sich um einen Parasiten, der keine Blätter besitzt und auf den Wurzeln der hier verbreiteten 
Gänsfußgewächse parasitiert. Es sieht aus, wie wenn in den Boden die Blüten einfach hineingesteckt worden wären. Die Blüten wirken irgendwie fett und prall. Diese Pflanze parasitiert häufig auch auf Hülsenfrüchten, wie Kichererbsen oder auch anderen Erbsenarten und tötet sie ab.
Die Tuaregs der Zentralsahara gruben ihre Saugwurzelstümpfe aus, kochten sie und aßen sie wie Spargel.
Natürlich gibt es auch Tiere im Waadi. So fanden wir mehrere dieser extrem gut getarnten Eidechsen, die sich unter anderem von den schwarzen Wüstenlaufkäfern ernähren.
Die Käfer haben lange Beine um weit vom heißen Boden weg zu sein. Ihre Flügeldecken sind miteinander verschmolzen und unter ihnen befindet sich ein Hohlraum, in dem der Käfer Wasser an Härchen speichern kann. In diesen Hohlraum münden auch die Tracheen. Die Luft von außen wird somit befeuchtet. Die Härchen kämmen aus der ausgeschiedenen Luft die Feuchtigkeit wieder aus, so ist gesichert, dass der Käfer nur ganz wenig Wasser verliert.
 Nachdem wir die lebenden Pflanzen bewundert und viel über deren Lebensweise erfahren hatten, schauten wir noch im versteinerten Wald vorbei.
Dort lagern tausende Bruchstücke von versteinertem Holz. 
Es wurde dort in einer Meeresbucht angeschwemmt (die genaue Zeit habe ich nicht ermitteln können, es ist aber schon etwas her), kieselsäurehaltige Minerallösungen (eisen- oder manganhaltig) drangen in das Holz ein und imprägnierten es. Dann verschwanden die Trümmer unter einer Schlammschicht, die Luft war ausgeschlossen und die Mineralisierung begann. Hauptsächlich kann man dort Bruchstücke von Stämmen finden, teilweise gut erhalten, teilweise vermorscht, teilweise wurden aber auch ganze Stämme versteinert.
Bei manchen Stämmen sind sogar die Jahresringe noch sichtbar. Diese Stämme sind etwa 8 m lang und besitzen sogar noch ihren Wurzelstock. 
Wir versuchten hier versteinerte Früchte zu finden, Tina fand auch welche. Ich suchte nach Skorpionen (sehr giftig), weil ich euch einen präsentieren wollte. Dazu drehte ich etwa 200 Steine um, aber unter keinem fand sich einer. So gibt's ein Photo von einem Skorpion vielleicht später Ensch'a 'Allah.

 
 
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