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Gleich gegenüber der U-Bahn-Station befindet
sich das Tor, das zum Vorhof der größten koptischen Kirche Cairos
führt.
Sie hat den Namen Al Muallaqah und ist im Inneren,
wie viele andere orthodoxe Kirchen auch, reich mit Schnitzereien und Ornamenten
verziert. |
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Da sie zur Zeit renoviert wird, musste ich auf eine
etwas ältere Photographie zurückgreifen.
Schon am Eingang empfing uns ein junger Mann,
der uns fragte, welche Sprache wir sprechen und uns zu den Gottesdiensten
einlud, die selbstverständlich allen christlichen Gläubigen offenstehen
(schließlich glauben wir ja alle an den einen Gott). Er zeigte uns
die Kirche, war sehr gebildet und er verlangte am Ende nicht das hier übliche
Bakshsish, das wäre unter seiner Würde gewesen. Wir spendeten
dann einen Obulus für die koptische Gemeinde, der ungekürzt den
Armen der Gemeinde zugute kommen sollte.
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Die in der Kirche verwendeten Materialien sind
Holz, Stein, Blattgold und Kamelbein.
Dieses Kamelbein wird zu |
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Einlegearbeiten benutzt. So gibt es eine Tür,
aus der auch das Deteil stammt, hinter der Kerzen angezündet wurden.
Das Bein lässt das Licht durch und die Ornamente kommen in der dunklen
Kirche so strahlend zur Geltung. In der Mitte des Sterns ist gut das koptische
Kreuz zu erkennen, das an seinen Armen wieder Kreuze hat. Insgesamt war
die Kirche sehr kunstvoll und auch wirklich schön, was von der Kunstfertigkeit
der beim Bau tätigen Leute zeugte. Von dieser Kunstfertigkeit konnten
wir uns auch im koptischen Museum nebenan überzeugen, das neben sakralen
Gegenständen auch solche des Altagslebens enthält. Obwohl das
Museum alt ist, sind alle Exponate in arabisch, koptisch, englisch und
französich beschriftet. Da manche der Gegenstände lichtempfindlich
sind gibt es in jedem Raum einen Angestellten, der immer dort, wo man gerade
steht, das Licht der Schaukästen anknipst und danach wieder löscht.
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Nachdem wir die Kirche wieder verlassen hatten
besuchten wir den christlichen Friedhof von Cairo, wo Christen aller Glaubensrichtungen
beerdigt werden. Wie auch auf den arabischen |
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Friedhöfen haben reichere Familien richtige
Häuser mit Grüften. Es gibt Straßennamen und auch Hausnummern,
wie Tina schmunzelnd feststellte. So könnte sogar Post an einen Toten
zugestellt werden, allerdings würde der Briefkasten dann überquellen.
Im Gegensatz zu den ägyptischen Totenstädten
wohnen hier aber keine lebenden Personen.
Wie klein die Welt ist, bemerkten wir an der
Seite einer großen Gruft, die auf einem Sockel aus poliertem Granit
stand. |
Der Granit stammt aus Wunsiedel im Fichtelgebirge.
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Neben der Kirche befindet sich das koptische
Museum, von dem ich schon berichtete. Dieses Museum trennt den Kirchenbereich
von der griechisch-orthodoxen Kirche St. Georg, an |
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die auch ein Kloster angeschlossen ist.
Sollte, wer auch immer nach Caior kommen, ein
Besuch in diesem Viertel lohnt allemal, besonders das Museum ist sehenswert.
Dies gilt trotz (oder wegen) der Tatsache, dass normalerweise hier kein
Touribus Halt macht.
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Wir schlenderten noch ein wenig in der Gegend
herum und kauften Tabak und Kohlen für meine Shisha, ich muss das
Ding endlich mal in Betrieb nehmen, und Aladins Wunderlampe, eine Öllampe
aus Messing. Vielleicht können wir sie ja mal beim nächsten Stromausfall
in Betrieb nehmen. Der Djinn könnte ja dann nach Reiben an der Lampe
auch den Strom wieder herbeizaubern. Allerdings sind hier in Cairo drei
solche Wünsche schnell verbraucht, wir werden deshalb doch lieber
die Campinggaslampe verwenden. |
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